Die Schweizer Nordisch-Familie mass sich im Urserntal
Vom Freitag bis Sonntag, 23. bis 25. August 2024 fand in Andermatt und Realp die 15. Ausgabe des Nordic Weekends von Swiss-Ski statt. Der grösste Off-Snow-Event der Langlauf- und Biathlonszene in der Schweiz wurde am Freitagnachmittag bei herrlichem Sommerwetter in Realp eröffnet.
Im Biathlon stand ein verkürztes Einzel mit vier Schiesseinlagen auf dem Programm, und im Langlauf ein Klassisch-Sprint auf Rollski. Am Samstagvormittag folgte ein Berglauf vom Kraftwerk Göschenen via Teufelsbrücke hinauf zur Piazza Gottardo in Andermatt, den die Biathleten und Langläufer gemeinsam in Angriff nahmen. Abgeschlossen wurde das Nordic Weekend am Sonntag mit einem Skating-Distanzrennen in Realp. Unter den Teilnehmenden figurierten für einmal auch Toplangläuferinnen und -langläufer des Deutschen Skiverbands (DSV), die im Goms einen Trainingskurs absolvierten.
Deutscher Sieg im Berglauf
In der Gesamtwertung setzte sich bei den Langläufern in der Elitekategorie Jonas Baumann (Tambo Splügen) mit einem stattlichen Vorsprung von 1.40 Minuten vor Beda Klee (Speer Ebnat-Kappel) und Antonin Savary (Riaz) durch. Der Bündner Routinier war sowohl im Skating-Distanzrennen am Sonntag als auch beim Berglauf am Samstag der beste Schweizer. Am schnellsten bewältigte bei den Männern die Laufstrecke von Göschenen nach Andermatt der DSV-Gaststarter Friedrich Moch. Den Sieg beim Klassisch-Sprint am Freitag holte sich Valerio Grond (Davos).
Bei den Elitefrauen sicherte sich Gianna Chiara Wohler vor ihrer Zwillingsschwester Carla Nina Wohler (beide SAS Bern) den Gesamtsieg. Dritte wurde Giuliana Werro (Sarsura Zernez). Den Grundstein zu ihrem Erfolg legte die Bernerin mit dem Sieg im Berglauf. Im Skating-Distanzrennen war Désirée Steiner (Davos) vor Nadine Fähndrich (Horw) und Alina Meier (Davos) die beste Schweizerin. Die Tagesbestzeit stellte Pia Fink vom Deutschen Skiverband auf. Im Klassisch-Sprint am ersten Wettkampftag setzte sich die Deutsche Laura Gimmler vor Nadine Fähndrich durch.
Urner mit Rängen 9 und 36
Mit Dunja Walker und Nico Briker vom SC Unterschächen waren am diesjährigen Nordic Weekend von Swiss-Ski auch zwei Urner Nachwuchslangläufer vertreten. Für Dunja Walker resultierte bei den U20-Frauen im Overall-Ranking Rang 9. Die Unterschächnerin klassierte sich sowohl im Skatingrennen als auch im Berglauf auf dem 8. Platz. Im Sprint lief sie auf Rang 24. Den Gesamtsieg in der U20- Kategorie der Frauen holte sich Chiara Fröhlich (Bual Lantsch) vor Wilma Lauenstein (Vue-des-Alpes) und Saskia Barbüda (Lischana Scuol).
Nico Briker beendete das Nordic Weekend in der U20-Kategorie der Männer auf Rang 36. Im Skating- rennen vom Sonntag lief der Unterschächner auf Rang 45 und im Berglauf auf Rang 35. Im Sprint am Freitag belegte er im Männerklassement Rang 69 von 87 Klassierten. Die U20-Gesamtwertung gewann Isai Näff (Lischana Scuol) vor Pierre Maccagnan (Bex) und Victor Gailland (Val Ferret).
Im Biathlon waren keine Urnerinnen und Urner am Start. Bei der Elite holten sich Aita Gasparin und Gion Stalder (beide Gardes-Frontière) den Gesamtsieg. Während Aita Gasparin bereits zum sechsten Mal am Nordic Weekend triumphierte, konnte Gion Stadler seinen ersten Overall-Sieg feiern.
Einblicke in neue Erkenntnisse
Das Zusammentreffen der Schweizer Nordisch-Familie Ende August im Urserntal hat längst Tradition. Neben den Athletinnen und Athleten war auch die Skiindustrie mit ihren Neuheiten wiederum in Andermatt präsent. Die Trainerinnen und Trainer der Regionalverbände sowie die Staff-Mitglieder von Swiss-Ski erhielten am Freitagabend Einblicke in die neuesten Erkenntnisse aus der Wissenschaft zum Thema «VO2max» und am Samstagabend ein Update zu «FTEM», ein Rahmenkonzept zur Sport- und Athletenentwicklung, das seit 2016 in der Schweiz umgesetzt wird, sowie ein Update zur Prognostischen Integrativen Systematischen Trainereinschätzung.